(Eine merkwürdige Geschichte von Hansrobert Habicht)
Künstler
 
Ich bin Künstler. Nein, das ist übertrieben. Ich bin ein künstlerisch veranlagter Mensch. Jedenfalls denke ich mir ab und zu etwas aus, von dem ich glaube, daß es das noch nicht gibt. Das schreibe ich dann auf. Oder merke es mir, um es später aufzuschreiben. Oft vergesse ich es dann wieder. Weil ich mich aber daran erinnere, daß ich mir etwas interessantes merken wollte, ärgere ich mich darüber. Mit Formulierungen tue ich mich etwas schwer, aber meine Ideen sind gut. Denke ich jedenfalls. Toll ist ja, daß man heutzutage der ganzen Welt seine Ideen ganz einfach zur Verfügung stellen kann. Das mache ich auch seit einiger Zeit. Ist doch ein schönes Gefühl, daß Menschen in Amerika meine Sachen lesen können. Oder in Australien. Man fühlt sich dann gleich nicht mehr so einsam. Einmal hat mir sogar einer etwas zugeschickt. Er schrieb, ich könnte meine Werke bei ihm verlegen lassen. Gegen eine Gebühr würde er ein Buch daraus machen. Ich überlege noch, ob ich das machen soll. So ein Buch ist doch etwas handfestes. Macht was her, wenn es im Regal steht. Zwar wäre es wohl ein sehr dünnes Buch, aber die ersten Bücher berühmter Autoren waren bestimmt auch nicht unbedingt dick. Man kann ja die Schrift etwas größer machen. Ein paar Seiten habe ich immerhin schon zusammen. Vielleicht sollte ich noch ein wenig sammeln und dann ein Buch machen lassen. Es hat ja keine Eile.


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