Hallo, Zeitgenosse, wohin des Wegs?
Ich bin auf dem Weg zu einer wichtigen Besprechung, du darfst mich deshalb auch nicht stören,
ich muß meine Gedanken zusammenhalten und mir noch ein paar geschickte Argumente einfallen
lassen. Im Gespräch verläßt mich oft meine Improvisationsgabe, ich fange an zu
stottern oder schweige gar. Das ist in meiner Stellung verheerend, die schlimmsten Rügen meiner
Vorgesetzten mußte ich mir deshalb schon anhören, ja ich dachte bereits daran, meinen Job
aufzugeben. Aber was habe ich denn für Alternativen? Wenn man einmal diesen Weg eingeschlagen
hat, gibt es kein Zurück. Niemand wird mich mit einer anderen, meinen Fähigkeiten besser
angepaßten Aufgabe betrauen, weil ich keine Erfahrung damit habe. Wie kann ich aber
Erfahrungen sammeln, wenn man mir keine Gelegenheit dazu gibt? Es ist niemand da, der mich an
seinem Erfahrungsschatz teilhaben lassen könnte. Die Leute, die in Frage kämen, haben
keine Zeit, sich um mich zu kümmern. So muß ich weiter diese Arbeit machen, die ich weder
mag, noch gut kann, und muß noch froh sein, auf diese Weise mein Geld verdienen zu
können. Jeden Moment kann mir gekündigt werden. Also störe mich nicht, es ist auch
so schon hart genug.